Puerto Natales
15 02 201124./25.01.2011, Tag 111/112
Als wir die Hauptstrasse hochlaufen entdecken wir ein recht einfach wirkendes Hostel. Da die Unterkünfte in Puerto Natales vergleichsweise teuer sind, da der Ort fast ausschliesslich vom Tourismus lebt, steuern wir andere Hostels gar nicht erst an, sondern checken in dieser Familienherberge ein. Der Ort ist der ideale und eigentlich auch einziger Ausgangspunkt um Trekking-Touren in den Nationalpark Torres del Paine zu organisieren. Dementsprechend finden sich hier unzählige Outdoorläden, Ausrüstungs- und Zeltverleiher, Touranbieter und alles was man rund um so ein Unternehmen braucht. Da unsere Planung bereits morgen in den Park aufzubrechen durch die verspätete Ankunft nicht mehr umsetzbar ist, haben wir die Möglichkeit Preise und Zustand der verschiedenen Anbieter zu vergleichen, also gehen wir durch die Stadt und klappern die verschiedenen Zeltverleiher ab. Nachdem wir halbwegs informiert sind gehe ich einkaufen. Im Supermarkt treffe ich Eva wieder. Wir hatten uns beim verlassen der Fähre irgendwie nicht mehr gesehen und da wir nun auch erst einen Tag später aufbrechen passt das genau mit den Plänen von ihr und ihrem Reisepartner, der morgen eintrifft, zusammen. Daher beschliessen wir gemeinsam loszuziehen und verabreden uns für morgigen Vormittag.
Als wir am nächsten Morgen uns an der verabredeten Stelle einfinden ist auch Anthony dort, der im gleichen Hostel wie Eva untergekommen ist. Während sie noch auf Hannes wartet, der unsere Gruppe vervollständigen soll, gehen wir uns derweil ausrüsten. Ich lege mir sicherheitshalber eine Regenhose und ein paar winddichte Handschuhe zu, man weiss ja nie bei dem Wetter in Patagonien… Als wir uns kurz später wiedertreffen steuern wir direkt den von uns als am besten empfundenen Zeltverleiher an. Zum testen bauen wir die Zelte auf dem schmalen Grünstreifen vor dem Gebäude auf, was sich durchaus als berechtigt erweist, denn eins ist geklebt und bei dem anderen klemmt der Reisverschluss. Als wir zwei halbwegs taugliche Zelte zusammengestellt und die Busverbindung für den Transfer in den ca. 180 km entfernten Park gebucht haben, gehe ich meine Verpflegung kaufen. Das hört sich sicher einfach an, aber geht mal für 5 Tage einkaufen und suche dabei nur Sachen heraus, die nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen, nicht schwer sind (d.h. mehr als 500 Gramm pro Mahlzeit) und auf einem Gaskocher zubereitet werden können. Gleichzeitg muss es nahrhaft sein, da man den ganzen Tag auf den Beinen ist und möglichst nicht zu eintönig… Nach über einer halben Stunden habe ich dann alles zusammen und bin etwas geschockt als ich die Tüten hebe, da sie alleine schon das Gewicht überschreiten, dass ich eigentlich mitnehmen wollte. Und da ist jetzt keinerlei Flüssigkeit dabei, da ich darauf vertraue, dass das Wasser aus den Bächen im Park trinkbar ist (wie man überall gesagt bekommt) und ich meine Flasche unterwegs auffüllen kann. Bei schätsungsweise 3 – 4 Litern, die ich an solchen Tagen trinke, sonst auch nicht anders machbar. Für den Notfall packe ich meine Wasserentkeimungstabletten ein, sicher ist sicher. Das Gewicht entwickelt sich aber trotzdem zum echten Problem. Dabei ist sowohl das Zelt, als auch mein Schlafsack und die Luftmatratze “ultralight”. Der Rest meines Gepäcks beschränkt sich im groben auf Unterwäsche und Shirts zum wechseln, den kleinen Kocher und Alu-Geschirr. Ich frage mich wie die Leute das früher gemacht haben als es noch nicht diese leichte Ausrüstung für jeden zu kaufen gab, haben die Packesel mitgenommen?! Na ja, mit dem Ergebnis zwar unzufrieden aber ohne andere Lösung parat zu haben geht es dann ins Bett, damit ich morgen fit bin für 5 Tage Torres del Paine!