Porto Alegre

16 03 2011

24./25.02.2011, Tag 142/143

Als wir gegen acht Porto Alegre erreichen und ich aus dem Bus steige laufe ich quasi gegen eine Wand, so schwül und heiss ist es. Die nächste “Wand“ gegen die ich dann laufe ist die portugiesische Sprache. Es heist ja allgemein, wenn man Spanisch spricht versteht man auch Portugiesisch, weil sich die Sprachen so ähnlich sind, ich würde das aber nicht so unterschreiben, denn dieser “Singsang“ den die Brasilianer von sich geben erinnert mich eher an eine asiatische Sprache. Dazu entpuppt es sich als ernstes Problem jemanden zu finden, der Spanisch oder Englisch spricht, selbst im Hostel bekommen sie nur ein paar Brocken heraus. Eine Situation die mich erstmal ein wenig frustriert, denn so überhaupt nicht kommunizieren zu können ist auf die Dauer sehr anstrengend. Daraufhin beschliesse ich nur noch in Länder zu reisen deren Sprache ich spreche oder wenigstens die Grundzüge vorher zu lernen.

Da die Nacht kurz war lege ich mich erstmal ins Bett während das Thermometer schon auf über 30 Grad steht. Bei 10 Personen im Raum mit nur einem Ventilator nicht ganz angenehm, aber alles andere ist nicht bezahlbar, denn Brasilien ist teuer. Hatte ich mich über die Preise in Argentinien schon geärgert so toppt das Land hier doch alles. Vom Preis her ein Traveller-Albtraum. Nachmittags laufe ich durch die wuselige Stadt, die die Brasilianer als “schön“ beschreiben, Geschmäcker sind verschieden… Porto Alegre ist eine typische Hafenstadt, hat zwar ein paar nette Häuser, aber irgendwie nichts prickelndes und dazu herrscht eine unbarmherzige Hitze. Hinter dem Marktgebäude beobachte ich dann einen Typen wie er einen Gullydeckel anhebt und ein Päckchen herausholt, vielleicht sein Briefkasten?! Eher nicht 😉 Das waren dann eigentlich auch schon die “spannenden“ Erlebnisse aus dieser Stadt. Eigentlich wollte ich bis morgen Abend bleiben und dann mit dem Nachtbus weiterfahren, um eine Übernachtung einzusparen. Diese Taktik hatte sich ja bisher bewährt, allerdings erzählt mir dann ein Amerikaner, dass er in Brasilien immer tagsüber fährt um der Hitze zu entgehen, da die Busse klimatisiert sind. Das Argument kann ich teilen, ausserdem will ich so schnell es geht an den Strand und buche daher mein Ticket auf den nächsten Mittag um.

Auf dem Weg zum Terminal am nächsten Tag stelle ich mir die Aufgabe möglichst wenig zu schwitzen, unmöglich. Angekommen entdecke ich dann die brasilianische Küche. Besonders die mit Käse gefüllten Teigtaschen und eine Art Hackfleischrolle haben es mir angetan. Als wir Porto Alegre verlassen sehe ich dann die ersten Favelas, die sich doch nochmal deutlich von den Armenvierteln unterscheiden, die ich bisher gesehehen habe. Der Film im Board-TV ist nur auf Portugiesisch…nicht das ich was anderes erwartet hätte, aber im Spanischsprachigen Raum hatte man meist Englische Untertitel und konnte das Programm nutzen um etwas von der Sprache aufzuschnappen, hier Fehlanzeige. Die Klimaanlage ist voll aufgedreht, so dass ich tatsächlich anfange zu frieren und das in Brasilien. Derweil beginnt es draussen zu regnen. Während einer Pause steige ich dann aus um mich aufzuwärmen…dieses Phänomen wird mir noch öfters begegnen, denn die Brasilianer sind geradezu davon besessen ihre Klimaanlagen möglichst auszureizen!

Als ich Floripa, so der Spitzname von Florianopolis, ankomme findet gerade eine Karnevals-Party statt. Zu Dumm, dass ich mein volles Gepäck dabei und noch keinen Schlafplatz für die Nacht habe… Eigentlich ist die Stadt auch nur Zwischenstopp, denn ich will weiter auf die Isla St. Catarina, die sich in unmittelbarer Nähe erstreckt und wo sich sehr schöne Strände befinden sollen. Mit dem Lokalbus fahre ich nach Centro de Lagoa, wo mir Robin, ein Engländer der in Sao Paulo lebt den Weg an der Lagune entlang zu der Strasse mit den Hostels zeigt. Das erste ist das “Che-Lagarto“, für das ich aus Montevideo noch eine Karte mit 20 % Rabatt besitze, also checke ich ein und bekomme ein Bett direkt unter der Klimaanlage zugewiesen…




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