Puerto Lopez

17 10 2010

12./13.10.2010

Morgens erkundigen wir uns nach dem Bus nach Puerto Lopez an der Pazifikküste. Wir wollen unsere Minimal-Chance wahren vielleicht noch Buckelwale zu sehen, die sich bis Anfang Oktober vor der Küste aufhalten. Die günstigste Verbindung ist der Nachtbus nach Manta (ja, den Ort gibt es tatsächlich;)) für 8 $, Fahrtzeit 8 Std. Eigentlich soll man in Ecuador die Nachtbusse meiden, aber der Preis und die gleichzeitig eingesparrte Übernachtung sind zu verlockend. Also verbringen wir noch einen entspannten Tag in Quito, vertreiben uns die Zeit mit verschiedenen Erledigungen und Blog schreiben^^

Um 21.00 Uhr bringt uns dann ein Taxi zum Busterminal und wir erwischen gerade so den Nachtbus, der eine halbe Std. früher fährt als angekündigt – ein sehr seltenes Erlebnis in Südamerika denke ich. Im nicht mal halb gefüllten Bus müssen wir uns dann noch mehrmals umsetzen, da es hier eine feste Platzreservierung gibt, Ordnung muss sein! Während aus dem Handy unseres Sitznachbarn Latino-Pop dudelt, ist es draussen stockdunkel. In Ecuador wird es meist schon ab 18.00 Uhr dunkel, weshalb man sich als Ausländer danach nicht mehr auf der Strasse aufhalten soll. In den nächsten Stunden folgt ein nicht enden wollenes Gerüttel über die scheinbar nicht wirklich ausgebaute Strasse. Man kann zwar nichts sehen, aber ich vermute, dass es in Serpentinen steil bergab geht. Ab und an wir abgebremst, weil scheinbar gerade ein Schlagloch in der Strasse ist. Dann wird wieder beschleunigt um einen LKW zu überholen. Vielleicht ist es auch besser, dass ich nichts sehe…

In Manta steigen wir in einen einfacheren Bus Richtung Puerto Lopez, für weitere 3 $. Auf der Fahrt dahin kommen wir zunächst durch die Slums, wo sich eine Blechhütte an die nächtse reiht, dann fahren wir durch viele kleinere Dörfer mit einfachsten Strohhütten. Das was man manchmal im Fernseh sieht gibt es hier wirklich noch und dabei sind wir gerade gar nicht so weit von der „Zivilisation“ entfernt. Plötzlich sind wir da, Hektik bricht aus. Wir steigen aus dem Bus, versuchen schnell an unsere Rucksäcke zu kommen. Als ich meinen herausziehe lässt der Fahrer aus irgendeinem Grund den Deckel des Kofferraums runter fallen und das Teil knallt mir voll auf den Kopf. Jetzt stehe ich erstmal da, mir läuft das Blut von der Stirn und um uns herum warten sämtliche Motorradtaxis der Stadt um uns zum Hostel zu bringen, was in Gehweite ist.

Nachdem wir für 6 $/Nacht eingecheckt haben setzen wir uns in die Liegestühle einer Strandbar und frühstücken erstmal. Anschliessend klappern wir die verschiedenen Anbieter ab um eine Tour zur Isla del la Plata, die als das „Galapagos für Arme“ gilt zu buchen. Auf der Überfahrt bekommen wir dann vielleicht auch noch Wale zu sehen. Die Chancen stehen aber schlecht, meint die Veranstalterin, bei der wir den Ganztagestrip inkl. Verpflegung für 30 $ buchen. In Deutschland ein Witz aber für unser Budget ein Grossinvestition, also soll sich das ganze auch lohnen.

Da der Tag noch jung ist nehmen wir uns ein Taxi und fahren nach Agua Blanco, ein kleines Dorf mit archälogischem Museum im Machalilla Nationalpark, wo es eine Lagune gibt, deren schwefelhaltiges Wasser gut für die Haut ist. Gerade das richtige für meinen zerschundenen Körper 😉 Nach einen halbstündigen Marsch durch Palmenwald und vorbei an Bananenbäumen, erreichen wir die Lagune, deren Geruch nicht gerade einladend wirkt. Da uns der Guide aber versichert, dass man danach nicht stinkt, schwimmen wir ein paar Runden. Auf der Rückweg entdecken wir noch einen Aussichtspunkt mit schönen Blick über den Nebelwald.

Die Heimfahrt verbringe ich im „Kofferraum“ eines Motorradtaxis, was eigentlich nur für 2 statt der nun 4 Personen ausgelegt ist. Steine fliegen um mich herum und jede Pfütze bringt eine kleine Dusche mit sich. Aber der Wind um die Nase, die Landschaft die vorbeifliegt, Menschen am Strassenrand, die winken weil sie sich über die Gringos amüsieren, vermitteln schon ein ungemeines Gefühl an Freiheit. Wieder einer dieser kleinen Momente, die am Ende wahrscheinlich diese Reise ausmachen werden.

Nach einem guten Essen gehen wir für meine Verhältnisse früh ins Bett, denn morgen wollen wir fit sein für die Tour zur Isla del la Plata.



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2 Antworten zu “Puerto Lopez”

  • Michel Salgado sagt:

    Hallo Roland,

    Riesen Respekt und Neid was du jetzt schon in den wenigen Tagen erlebt hast, und du hast noch soooo viel vor dir.

    Und ein Kompliment an deinen guten Blog…weiter so.

    Und noch mal zum Thema wo der Olly angesprochen hat. Es wird dich freuen, die Eintracht hat in Kaiserslautern 3:0 gewonnen. 🙂

    Gruß Kai

  • Roland sagt:

    Ich weiss das meine Mannschaft mit dem Adler im Wappen 3:0 gegen die Türkei gewonnen hat 😉

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